Tagung über Pferdekrankheiten, eine Erfolgsgeschichte seit 1975
Als die erste „Fachausstellung für Reitsport, Freizeitreiten, Pferdehaltung“ - die als „EQUITANA Messe“ in die Geschichte des Pferdeports eingehen sollte - stattfand, waren auch zwei Tierärzte aus dem Münsterland Dr. Bernhard Huskamp und sein Kollege Dr. Gerhard Böckenhoff auf diese Veranstaltung aufmerksam geworden. Während eines Besuchs auf dem Essener Messegelände entwickelten sie die Idee, eine Veranstaltung für Tierärzte an dieses interessante Event zu koppeln. Eine Fachtagung über Pferdekrankheiten zur Fortbildung insbesondere der praktizierenden Tierärzte schwebte ihnen vor. Und wie bei der Messe EQUITANA, die seitdem Maßstäbe in der gesamten Reitsportbranche setzt, entwickelte sich auch diese im zweijährigen Turnus stattfindende Tagung zu einer der wichtigsten und mit ihren über 600 Teilnehmern am besten besuchten Tagung im deutschsprachigen Raum.
Die erste Tagung über Pferdekrankheiten fand am 21. und 22. Februar 1975 im Congress Center Ost statt und wurde gleich von über 150 Teilnehmern besucht. Referenten der ersten Stunde waren u.a. Prof. Dr. H. Merkt aus Hannover mit einem Vortrag zur „Bedeutung des Tierarztes für die Pferdezucht“, ein Thema, das sicherlich besonders gut in den Rahmen der Veranstaltung passte. Damals galten Tagungen für Tiermediziner als ziemlich theoretische Veranstaltungen, in denen meist Hochschulprofessoren ihr Wissen vorstellten und ihre Lehrmeinungen verkündeten. Bernhard Huskamp, der seit 1967 eine der ersten und damals bekanntesten Privatkliniken führte, wusste genau, was die Tierärzte interessierte und legte den Schwerpunkt der Tagung besonders auf diese Themen. Seinem Assistenten Jürgen Erbslöh, der kurz zuvor in Newmarket, UK, eine Studie über Vollblutpferde angefertigt hatte, war es zu verdanken, dass bei der ersten Tagung gleich zwei große Namen der internationalen Veterinärmedizin eingeladen waren: L. B. Jeffcott mit einem Vortrag zur passiven Immunität beim neugeborenen Fohlen und P. D. Rossdale, der über die Stoffwechselstörungen beim neugeborenen Fohlen referierte. Diese zwei Namen, die auch heute noch weltweit bekannt sind, konnten den Teilnehmern der ersten Tagung vorgestellt werden.
Natürlich sollte auch ein gewisser Spaß und Glamour die Tagung bereichern. In den großzügigen Hallen der EQUITANA konnten sich die Teilnehmer über die neuesten Trends z.B. in der Pferdezucht oder im Pferdsport informieren. Aber auch im Foyer der Tagung bildete sich damals der Kern für die spätere Fachausstellung, die in den Jahren danach immer größer und vielfältiger wurde. Viele der Aussteller der ersten Stunde sind der Tagung über Pferdekrankheiten bis heute treu geblieben. Darunter das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim, aber auch kleinere Familienunternehmen wie Albrecht aus Aulendorf (heute Dechra), die seit 1973 die Tagung mit ihrer Präsenz bereichern.
Seit den neunziger Jahren ist die Tagung dank der Anwesenheit ausländischer Referenten, international operierender Industriepartner und ausländischer Teilnehmer immer mehr zu einem internationalen Event geworden. Seit 2011 wird der erste Kongresstag in zwei Sprachen (D/E) angeboten, so dass nicht nur deutschsprechende Teilnehmer die interessanten Vorträge der international anerkannten Referenten verfolgen können.
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Das Tagungsheft zur letzten Tagung über Pferdekrankheiten mit allen Vortragszusammenfassungen kann sowohl über den wak Verlag als auch über den Buchhandel (ISBN 978-3-9820720-0-5, 28,- Euro) bestellt werden.