Ovarektomie (Entfernung der Eierstöcke) ohne Vollnarkose am stehenden Pferd mittels Fusionstechnik (LigaSure ™) und andere laparoskopische Eingriffe (Kryptorchide)

Seit Anfang 2012 bieten wir die Ovarektomie (Entfernung der Eierstöcke) beim Pferd mittels der modernen Laparoskopietechnik an.

Das neue Chirurgiesystem LigaSure™ ermöglicht es, Gewebe zu schneiden und Blutgefäße ohne den Einsatz von Fremdmaterial wie Fäden oder Klammern mittels Fusionstechnik zu verschweißen. Das Risiko von Komplikationen wie Nachblutungen oder Verklebungen wird durch dieses Verfahren deutlich gesenkt. Ein weiterer großer Vorteil dieser Methode ist, dass die Operation am stehenden Pferd durchgeführt werden kann und somit keine Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) notwendig ist.
Für den Eingriff wird das Pferd lediglich leicht sediert und die Flanke wird mit einer Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) vorbereitet. Ein kleiner Schnitt für die Kamera ermöglicht eine Rundumsicht in der Bauchhöhle. Zwei weitere kleine Schnitte für die Instrumente ermöglichen das schonende Handling der inneren Organe. Durch die im Vergleich zu einem herkömmlichen Eingriff sehr kleinen Wunden ist es oft schon möglich, dass das Pferd die Pferdeklinik bereits nach wenigen Tagen verlassen kann. Das Training kann i.d.R. schon nach wenigen Wochen wieder aufgenommen werden. Die Methode eignet sich sowohl für Stuten mit einem Eierstocktumor, als auch für Stuten, die z.B. aufgrund von Rittigkeitsproblemen kastriert werden sollen.
Zuchtstuten, denen aufgrund eines Eierstocktumors ein Eierstock entfernt wurde, können übrigens normalerweise, wenn der verbleibende Eierstock gesund ist, noch tragend werden.

Unter Leitung unseres Oberarztes Dr. David Lichtenberg nutzt die Pferdeklinik Hochmoor diese Technik auch bei Operationen von Klopphengsten (Kryptorchiden), bei denen der Hoden oben in der Bauchhöhle liegt.

Weitere Indikationen für die Laparoskopie sind

  • Harnblasenruptur
  • Harnsteine
  • Schließen des inneren Leistenringes, um eine Hernia skrotalis zu vermeiden
  • Schließen des Milznierenbandes bei einer Dislokation des Dickdarms.

Besonders ist die diagnostische Laparoskopie bei

  • chronischen Koliken
  • chronisch mageren Pferden und
  • Verdacht auf Tumore in der Bauchhöhle indiziert.

Vorteile der laparoskopischen Fusionstechnik mit LigaSure™ im Überblick

  • keine Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) notwendig, da am stehenden Pferd durchführbar
  • kein Einsatz von Nahtmaterial in der Bauchhöhle
  • kurzer Klinikaufenthalt
  • schneller Trainingsbeginn durch kleinere Wunden.


Haben Sie Fragen zum Einsatz der neuen Methode und der LigaSure™-Technik bzw. zu den Themen „Eierstocktumoren“ und  „Rittigkeitsprobleme“? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf - gehe zu "Kontakt"